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Feuerwehr Berlinchen

Mit dem Trecker zur Brandstelle Wandel der BERLINCHENer Feuerwehr in ihrer 90-jährigen Geschichte

Zwar ist die Gruppe der Freiwilligen in BERLINCHEN ungebrochen stark, aktiv an Einsätzen beteiligt sind jedoch zirka 15 Kameraden. Wer Arbeit hat, der kann meistens nicht seinen Arbeitsplatz für Feuerwehreinsätze, bei vollem Lohnausgleich verlassen. Viele berufstätige junge Leute haben die Gemeinde schon verlassen und sind weggezogen.

Das war vor der Wende ganz anders. „So stark waren wir später nie wieder“, sagt der ehemalige BERLINCHENer Wehrleiter Gerhard Bookmann. In DDR-Zeiten hatte die BERLINCHENer Wehr mehr als 40 Aktive, für Einsätze mussten die Betriebe im Ort sofort Transporttechnik zur Verfügung stellen. Damals noch waren auch hauptsächlich Brände zu löschen.

Die Einsatzaufgaben haben sich erst seit der Wende dramatisch gewandelt, Brandbekämpfung spielt nur selten eine Rolle, vorbeugende Brandschutzarbeit gibt es so gut wie nicht mehr.

Gerd Boockmann

1986

„Unsere Feuerwehr wird meistens nach schweren Verkehrsunfällen alarmiert“, so Boockmann. Auf den Straßen im Gemeindegebiet hat es seit der Wende schon über zehn Unfalltote gegeben, die von den BERLINCHENer Kameraden und den Nachbarwehren geborgen worden sind.

Große Löscheinsätze sind dagegen eine Ausnahme geworden. „Vor der Wende haben wir viel in der Landwirtschaft und in unseren Wäldern löschen müssen“, erinnert sich der Ex-Wehrführer. In den 80-er Jahren ist der ehemalige MTS-Hof in BERLINCHEN mit Unterstellhalle und vier Traktoren abgebrannt. Ein Kurzschluss einer Fahrzeugbatterie hatte den Brand verursacht.

In Dranse brannte ein Kuhstall lichterloh, dabei sind viele Rinder im Stall umgekommen. Auch Waldbrände waren bei BERLINCHENs Wehr an der Tagesordnung. „Die Russen machten sich Lagerfeuer in den Wäldern und sind dann einfach abgehauen“, so Bookmann. Über jeden Einsatz sei in der BERLINCHENer Wehr genau Buch geführt, an die lange Liste wird zur Jubiläumsfeier am Sonnabend erinnert werden. Nennenswert sei in dem Zusammenhang, dass mit den veränderten Einsatzfällen auch ein Technikwandel bei der BERLINCHENer Wehr vonstatten gegangen ist. „Anfangs holten wir vom Landwirtschaftsbetrieb einen Trecker und die kleine Löschpumpe. Damit ging es zur Brandbekämpfung“, erinnert sich der Ex-Wehrführer. Bis zu 200 freiwillige Feuerwehrleute hatte er damals als Wehr-Bereichsleiter aus den Gemeinden BERLINCHEN, Sewekow,

Dranse, Schweinrich, Zempow und Flecken Zechlin kommandiert. Außerdem sei viel in freiwilligen Arbeitseinsätzen gebaut worden, das BERLINCHENer Feuerwehrhaus ist ein Beispiel dafür. Darin steht inzwischen ein modernes Einsatzfahrzeug, in dem auch Hilfsmittel für Unfalleinsätze mitgeführt werden.

Rainer Manz

2009

1999 hat Gerd Boockmann die Wehrführung in BERLINCHEN an Nachfolger Rainer Manz abgegeben. Die enge Zusammenarbeit und der koordinierte Einsatz mit den Wehren aus den Nachbargemeinden hält bis heute. Sie werden maßgeblich von der Freiwilligen Feuerwehr Wittstock angeleitet und ausgebildet.